29.09. Erkenntnis des Tages:  Alles tut weh. Aber wir sind gesund. 

Von Caminha geht es immer entlang des Rio Minho nach Vila Nova Ceveira. Die Strecke ist super gut ausgebaut: ein fetter roter Raf-  und Wanderweg führt direkt am Flussufer entlang. Kurz nach Caminha können wir anstossen: die ersten 100km liegen hinter uns 😆.

Wir begegnen immer wieder denselben Pilgern: Wenn wir Rast machen, dann überholen die uns und bei dem nächstem Stopp ziehen wir vorbei. Zwischendurch treffen wir uns dann an den Stationen, an denen die Pilgerpässe abgestempelt werden. Da kommt man ins Gespräch, aber jeder läuft danach wieder in seinem eigenen Tempo. In Vila Nova Cerveira haben wir durch Zufall eine fantastische Bleibe gefunden: ein Reihenhäuschen mitten in der Altstadt. Und sogar mit WASCHMASCHINE. Was für ein Luxus. Wir können alle Klamotten waschen. Der Clou ist aber: wir haben einen zweiten Ausgang direkt auf die Festungsmauer. Auf der sitzen wir in der Sonne, lesen und hören dabei der Waschmaschine beim Waschen zu. 

Die Stadt ist super. Wir beenden den schönen Tag mit einer portugiesischen Spezialität: Arroz de Marisco: Reis mit Meeresfrüchten. Wobei die Meeresfrüchte im Ganzen im Essen sind. Wir sind also eine ganze Weile mit knacken und puhlen von Muscheln,Langusten, Crevetten und einem Taschenkrebs beschäftigt 😉

Auf unserer "Festungsmauerterrasse"

30.09. Erkenntnis: Kiwis wachsen nicht auf Bäumen

Als wir am Morgen starten, kommen wir an dem Restaurant vorbei sn dem wir am Abend zuvor gegessen hatten. Alsals der Wirt uns siehr lädt er uns direkt zu einem Frühstückskaffee  ein. Und einen Pilgerstempel gibt es zusätzlich.

Auf der Strecke nach Valenca kommen wir an einem vermeintlichen Weinberg vorbei. Bei genauem Hinschauen, sehen wir aber, dass da keine Weintrauben, sondern Kiwis hängen. Als Schlingpflanze klettern die kleinen Vitamin C Spender genau wie eine Weinranke an den Gerüsten hoch.

Strecke bis Valenca ca. 22km. Valenca ist eine Festungsstadt mit Brücke nach Spanien Auf der spanischen Seite liegt dann Tui. Wir übernachten ein letztes Mal in Portugal in einer Quinta, einem ehemaligen Herrensitz. Auf dem Weg machen wir Station im Cafe Minheiro. Der Besitzer ist viel rum gekommen und erzählt uns einige Geschichten aus aller Herren Länder. Die Quinta ist etwas ausserhalb und so laufen wir abends noch in die Festung von Valenca zum Abendessen. In der Nacht stürmt es heftig. Bislang hatten wir mit dem Wetter unglaublich viel Glück. Jetzt scheint sich das zu ändern. Da ein Gast eine Seitentür nicht richtig zugemacht hat, kann der Wind so richtig an allen Türen rütteln. Für mich heißt das: wenig Schlaf. Selma hat Oropax und bekommt davon nichts mit. Am nächsten Morhen lacht dann aber schon wieder die Sonne.

Von Portugal nach Spanien

01.10. Tschüß Portugal. Wir gehen über die 100 Jahre alte "Internationale Brücke" nach Spanien, genauer gesagt nach Tui.

Nach insgesamt rund 22 km sind wir dann in O Perriño. Diesmal Übernachtung im Massenlager. Die Stadt ist kein Highlight, aber nach etwas Suchen, finden wir die von Selma gewünschten "Churros" in einem kleinen Cafe.

Mit 25 Personen in einem gemeinsamen Schlafsaal wird es eine bewegte Nacht. Aber es hat auch seine guten Seiten: Wir sehen Füsse, die wesentlich lädierter und geschundener sind, als unsere. Es ist zwar gemein, aber das gibt doch eine gewisse Motivation. Nach dem Motto: Mensch, geht es uns doch eigentlich gut.